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Bericht: 4. Arbeitstreffen Service-Portal Integration

Vielfalt leben

Beim vierten Arbeitstreffen des Service-Portals Integration im Oktober 2018 tauschten sich elf pädagogische Fach- und Lehrkräfte aus ganz Deutschland in der Stiftung Kinder forschen in Berlin aus. Der inhaltliche Fokus lag diesmal auf dem Thema "Selbstfürsorge".

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 4. Austauschtreffens stehen zusammen und tauschen sich aus
© Stiftung Kinder forschen
Bei den Arbeitstreffen des Service-Portals Integration stehen gemeinsame Interaktionen und Austausch im Vordergrund

Seit vielen Jahren schon leisten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 4. Arbeitstreffens wertvolle Arbeit bei der Integration von Kindern in Kita, Hort und Grundschule. Sie leben Vielfalt. Von den eigenen Erfahrungen zu berichten und sich dazu untereinander auszutauschen, darum ging es auch diesmal beim Austauschtreffen des Service-Portals Integration der Stiftung Kinder forschen.

Moderatorin und Referentin für Elternarbeit und kulturelle Integration in der Stiftung Kinder forschen, Gülten Kara-Schetat, betonte, wie wichtig es ist, sich immer wieder bewusst zu machen, welch gute Arbeit schon geleistet wird: "Es gelingt schon so viel! Es lohnt sich, ab und an inne zu halten und auf erfolgreich gemeisterte Situationen zurückzuschauen."

Mit Vielfalt leben und arbeiten

Porträtfoto von Dr. Mohammad Heidari beim Vortrag
© Stiftung Kinder forschen
Dr. Mohammad Heidari

Um Reflexion ging es auch Dr. Mohammad Heidari von Pro Dialog Köln. Sein interaktiver einführender Vortrag trug den Titel: "Mit Vielfalt leben und arbeiten – Anforderungen für pädagogische Fach- und Lehrkräfte aus dem Elementar- und Primärbereich". Die eigene Haltung zu reflektieren stellte Dr. Heidari als ganz wesentliche Anforderung an die pädagogischen Fach- und Lehrkräfte heraus. Dazu gehörten auch die Arbeit mit der eigenen Biografie und die Auseinandersetzung mit der Mainstream-Kultur, in der man sich bewegt, die – wie Dr. Heidari erklärt – lernbar ist. "Gerade Pädagoginnen und Pädagogen sind kulturschaffende Instanzen", betonte er. Für eine gelungene Integration brauche es Brückenbauer ebenso wie die Möglichkeit zu einem angstfreien Austausch.

Wo liegen die eigenen Grenzen?

Nach intensivem Austausch zum Vortrag beim Mittagessen leitete Gülten Kara-Schetat zum zweiten Themenblock hin. Doch was ist für pädagogische Fach- und Lehrkräfte wichtig, die erfahren im Umgang mit heterogenen Gruppen sind und Vielfalt leben? Gülten Kara-Schetat hat sich für das Thema 'Selbstfürsorge' entschieden: "Pädagogische Fach- und Lehrkräfte sorgen sich Tag für Tag um das Wohlergehen der Kinder. Hierbei haben sie auch oft mit Themen zu tun, in die sie sich 'Ein-denken' und 'Ein-arbeiten' müssen und die sie mitunter an ihre Grenzen bringen."

Doch welche Situationen bringen die Anwesenden an ihre Grenzen? In Gruppenarbeit tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu dieser Fragestellung aus. Zeitmangel und das Gefühl nicht im 'Hier und Jetzt' zu sein, aber auch die fortdauernde Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung und Biografie wurden genannt. Zudem mangelnde Wertschätzung. Ein immer wiederkehrendes Thema sind auch Schwierigkeiten in der Kommunikation und zu wenig Austausch mit Leitung und Kollegium.

Selbstfürsorge ist wichtig

Drei Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Arbeitstreffens hören gespannt zu
© Stiftung Kinder forschen
Interessiert werden die Tipps der Kolleginnen und Kollegen zum Thema 'Selbstfürsorge' aufgenommen

Und wie schaffen die pädagogischen Fach- und Lehrkräfte es, trotz dauerhaft hoher Arbeitsbelastung für sich selbst und Ihre Gesundheit zu sorgen? Darauf haben alle schon tolle Antworten gefunden und eigene, kreative Ideen und Lösungen entwickelt. Manche greifen auf bekannte und bewährte Methoden zurück und nehmen beispielsweise ein Bad. Andere gehen auch ungewöhnlichere Wege: ein wöchentlicher Kinonachmittag ganz alleine. Oder die Teilnahme am Gebärdensprachenkurs, um sich mal auf anderem Wege als nur mit Worten auszutauschen. Es wurden auch Tipps für Weiterbildungsmaßnahmen oder zu YouTube-Videos zum Thema ausgetauscht.

Austauschformate sind erwünscht

Die ausgetauschten Ideen waren vielfältig und wurden von allen als sehr hilfreich und inspirierend empfunden. Und so ging das vierte – und vorerst letzte – Arbeitstreffen auch diesmal wieder schnell vorbei. In der Abschlussrunde kam der Wunsch nach mehr Austausch noch einmal zu Tage. Kitaleiterin Manuela Deubel fasste zusammen: "Wir brauchen Formate, bei denen sich Fachleute austauschen können, nicht nur reine Weiterbildungen. So wie hier. Danke, dass das Service-Portal Integration ins Leben gerufen wurde."