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Praxisbeispiel

Flüchtlingskinder stellen ihre Grundschule per Film vor

Beim Medienprojekt der Stiftung Jona werden digitale Medien genutzt, um neue Lernmöglichkeiten zu schaffen. Ziel ist es, die Medien so in den Grundschulunterricht zu integrieren, dass sie diesen didaktisch sinnvoll erweitern. An der Astrid-Lindgren-Grundschule in Berlin stellen geflüchtete Kinder so ihre Schule vor – mit einem eigenen Film.

Bereits seit 2013 kooperiert die Astrid-Lindgren-Grundschule bei Medienprojekten mit der Stiftung Jona und der Evangelischen Hochschule Berlin. Medienpädagoginnen und Medienpädagogen verabreden und planen mit den Lehrkräften, zu welchen Unterrichtsthemen Projekte durchgeführt werden sollen. Gemeinsam mit den Kindern werden dann Ideen dazu entwickelt. 

Dank der Nutzung von Tablets entstehen zum Beispiel kleine Filmclips zur Frage "Wie binde ich eine Schleife?" oder ein Quiz über gesunde Ernährung. Die Schülerinnen und Schüler werden dabei selbst zu Autorinnen und Autoren. "Wir nehmen oft die Kunststunden dafür, aber nicht nur, weil wir finden, dass Medienbildung wichtig ist. Wenn wir ein Projekt zum Thema Geld machen, dann zwacken wir auch mal Mathestunden ab", erklärt Direktorin Simone Kraft.

Alle mit an Bord

Portrait von Simone Kraft
© Stiftung Kinder forschen
Simone Kraft

Zunächst sei es nicht einfach gewesen, alle Kolleginnen und Kollegen für die neue Form der Projektarbeit zu motivieren. "Wann soll ich denn das noch machen? Ich habe jetzt schon so viel zu tun!", so die anfänglichen Bedenken einiger Lehrerinnen und Lehrer. Mittlerweile seien aber alle mit im Boot und begeistert, sagt Kraft.

Auch von der guten Zusammenarbeit mit der Medienpädagogin und Sozialarbeiterin Frederike Ruhl, die sich eng mit den Lehrkräften abstimmt. Wenn das Thema des Unterrichts "Uhrzeit" ist, gehen die Lehrkräfte auf Ruhl zu und erarbeiten gemeinsam mit ihr ein erstes Konzept. Die Ergebnisse, zum Beispiel eine Bild-Ton-Collage zum Thema "Wie geht die Uhr?", kommen dann auf die Website der Schule.

Simone Kraft findet: "Es ist immer wieder schön zu sehen, wie frei, mit welcher Freude, aber auch mit welcher Kompetenz sich die Kinder präsentieren. Bei einigen Projekten schaue ich mir das Ergebnis voller Bewunderung an und denke: 'Das möchte ich auch gerne können.'"